Was ist Benchmarking?
Benchmarking ist ein zentrales Instrument im modernen Unternehmensmanagement, das darauf abzielt, die Leistung und Effizienz der eigenen Organisation systematisch zu verbessern. Dabei werden interne Prozesse, Strukturen oder Kennzahlen mit denen anderer Unternehmen oder Branchenstandards verglichen, um Optimierungspotenziale zu identifizieren und Best Practices zu adaptieren. Der Benchmarking-Prozess ist dabei nicht nur ein einfacher Leistungsvergleich, sondern ein tiefgehender Analyseansatz zur nachhaltigen Verbesserung operativer und strategischer Prozesse. \n\nBenchmarking wird in verschiedenen Bereichen angewendet – von der Produktion über das Kundenmanagement bis hin zur digitalen Transformation.

Unternehmen setzen auf diese Methode, um aus dem Wettbewerb zu lernen, Innovationsimpulse zu gewinnen und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Durch den Vergleich mit internen Abteilungen (internes Benchmarking), direkten Mitbewerbern oder branchenfremden Unternehmen (externes Benchmarking) entsteht ein fundiertes Bild über die eigene Position im Markt.
In Zeiten wachsender Komplexität, digitaler Disruption und dynamischer Kundenanforderungen ist Benchmarking ein wirkungsvolles Mittel, um frühzeitig Lücken in der eigenen Leistung zu erkennen und fundierte, datengestützte Entscheidungen zu treffen. Es fördert die Transparenz, motiviert Mitarbeitende zur kontinuierlichen Verbesserung und ermöglicht eine objektive Steuerung unternehmerischer Maßnahmen.
Die wichtigsten Punkte im Überblick:
- Leistungsbewertung im Kontext: Benchmarking vergleicht die eigene Organisation mit Best-in-Class-Unternehmen und deckt echte Verbesserungspotenziale auf.
- Best Practices identifizieren: Durch den strukturierten Vergleich lassen sich erfolgreiche Methoden und Prozesse anderer Unternehmen auf das eigene Umfeld übertragen.
- Strategische Steuerung: Der Benchmarking-Prozess liefert datenbasierte Entscheidungsgrundlagen für die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen, Prozessen und Produkten.
- Wettbewerbsfähigkeit erhöhen: Durch fundierte Marktvergleiche können Schwächen erkannt und Stärken ausgebaut werden – ein klarer Vorteil im Wettbewerb.
- Kultur der kontinuierlichen Verbesserung: Benchmarking etabliert eine unternehmensweite Haltung, die auf Lernen, Entwicklung und Transparenz basiert.
Benchmarking ist somit weit mehr als nur ein Vergleich von Kennzahlen – es ist eine bewährte Methode zur systematischen Analyse, Bewertung und Verbesserung unternehmerischer Leistung in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Umfeld.
Navigation
- 1. Benchmark-Prozess verstehen
- 1.1. Was ist Benchmarking und wie lässt es sich eindeutig definieren?
- 1.2. Warum ist der Benchmarking-Prozess für Unternehmen heute so wichtig?
- 2. Verschiedene Arten des Benchmarkings
- 2.1. Was unterscheidet internes von externem Benchmarking in der Praxis?
- 2.2. Wie unterscheiden sich strategisches und funktionales Benchmarking und wann setzt man welches ein?
- 3. Die Phasen im Benchmarking-Prozess
- 3.1. Wie wählt man geeignete Benchmarking-Objekte aus?
- 3.2. Wie analysiert und vergleicht man Prozesse im Rahmen eines Benchmarkings?
- 3.3. Wie setzt man Verbesserungsmaßnahmen aus dem Benchmarking erfolgreich um?
- 4. Vorteile der Benchmarking-Methode
- 4.1. Wie lassen sich Wettbewerbsvorteile durch Best Practices erzielen?
- 4.2. Wie trägt Benchmarking zur nachhaltigen Steigerung der eigenen Leistung bei?
- 5. Herausforderungen beim Benchmarking
- 5.1. Wie geht man mit Daten und Kennzahlen im Benchmarking verantwortungsvoll um?
- 5.2. Wie findet man die richtigen Benchmarking-Partner für einen sinnvollen Vergleich?
- 6. Best Practices und Tipps zur Umsetzung
- 6.1. Wie baut man ein erfolgreiches Benchmarking-Projekt strukturiert auf?
- 6.2. Welche KPIs sind im Benchmarking besonders wichtig und wie interpretiert man sie?
1. Benchmark-Prozess verstehen
1.1. Was ist Benchmarking und wie lässt es sich eindeutig definieren?
Benchmarking ist eine systematische Methode zur Bewertung und Verbesserung von Prozessen, Leistungen und Strukturen im eigenen Unternehmen durch den Vergleich mit anderen Unternehmen. Ziel ist es, durch die Analyse von Best Practices leistungsstärkere Standards zu identifizieren und auf die eigenen Prozesse zu übertragen. Dabei können sowohl interne Abteilungen als auch externe Organisationen als Benchmarking-Partner herangezogen werden.
Die Definition des Benchmarkings umfasst dabei mehrere Dimensionen: Es handelt sich um eine kontinuierliche Analyse- und Lernmethode, die auf objektiv messbaren Kennzahlen basiert. Diese Key Performance Indicators (KPIs) dienen als Grundlage für einen fundierten Vergleich und ermöglichen es, Optimierungspotenziale datenbasiert zu erkennen.
1.2. Warum ist der Benchmarking-Prozess für Unternehmen heute so wichtig?
Der Benchmarking-Prozess ist für moderne Unternehmen unverzichtbar, da er hilft, die eigene Leistung im Wettbewerbsumfeld realistisch einzuschätzen. Angesichts steigender Kundenerwartungen, zunehmender Digitalisierung und globalem Wettbewerbsdruck reicht es nicht aus, nur intern Verbesserungen anzustoßen. Der Blick auf andere Unternehmen – sowohl in der gleichen Branche als auch branchenübergreifend – liefert wertvolle Impulse für Innovation, Effizienz und Qualität.
Beispiel: Ein Logistikunternehmen erkennt durch den Vergleich mit Wettbewerbern, dass es beim Thema Prozessautomatisierung zurückliegt. Es startet daraufhin ein internes Digitalisierungsprojekt, das die Fehlerquote senkt und die Kundenzufriedenheit messbar verbessert.
Benchmarking hilft Unternehmen somit dabei, relevante Trends frühzeitig zu erkennen, Lücken in der eigenen Organisation aufzudecken und Maßnahmen zur Verbesserung strategisch zu steuern.
2. Verschiedene Arten des Benchmarkings
2.1. Was unterscheidet internes von externem Benchmarking in der Praxis?
Beim internen Benchmarking werden Prozesse und Kennzahlen zwischen verschiedenen Abteilungen, Standorten oder Teams innerhalb des eigenen Unternehmens verglichen. Dies eignet sich besonders für große Organisationen, in denen unterschiedliche Einheiten vergleichbare Aufgaben erfüllen. Beispiel: Die IT-Abteilung in Berlin vergleicht ihre Servicezeiten mit der in München.
Externes Benchmarking hingegen bezieht andere Unternehmen in den Vergleich ein – entweder direkte Wettbewerber in der gleichen Branche oder branchenfremde Unternehmen mit exzellenten Prozessen. Ein gutes Beispiel ist ein Energieversorger, der die Kundenzufriedenheit mit digitalen Self-Service-Portalen von E-Commerce-Anbietern vergleicht.
Während internes Benchmarking eine schnelle Identifikation von Best Practices innerhalb der Organisation ermöglicht, eröffnet externes Benchmarking neue Perspektiven und beschleunigt den Innovationsprozess.
2.2. Wie unterscheiden sich strategisches und funktionales Benchmarking und wann setzt man welches ein?
Strategisches Benchmarking konzentriert sich auf langfristige Ziele und übergeordnete Erfolgsfaktoren – etwa Geschäftsmodelle, Marktpositionierung oder Innovationsfähigkeit. Es wird genutzt, um nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen und die strategische Ausrichtung zu überprüfen.
Funktionales Benchmarking, auch als Prozessbenchmarking bekannt, fokussiert auf spezifische operative Abläufe. Hier geht es um die Optimierung einzelner Prozesse – etwa im Einkauf, Kundenservice oder in der Produktion. Die dabei verwendeten Kennzahlen dienen der Effizienzsteigerung im Tagesgeschäft.
Beide Benchmarking-Arten sind komplementär: Strategisches Benchmarking richtet den Blick in die Zukunft, funktionales Benchmarking verbessert das tägliche Geschäft.
Basisdatenbank im Rahmen von M&A und Carve-Outs
Durch ein IT-Benchmarking werden Größe, Produktivität, Effizienz und Qualität der IT-Organisation sichtbar. Bei M&As ist dies eine ideale Wissensbasis, um den „Future Mode of Operation“ (FMO) abzuleiten und den Wert der IT-Organisation fundiert zu bestimmen.
Schaffung einer Baseline für Business Cases
IT-Benchmarking liefert Stückkosten, Personal- und Hardware-/Software-Daten je IT-Bereich. Diese bilden eine belastbare Basis, um zukünftige Szenarien zu erstellen und Business Cases realistisch zu kalkulieren.
3. Die Phasen im Benchmarking-Prozess
3.1. Wie wählt man geeignete Benchmarking-Objekte aus?
Das Benchmarking-Objekt ist der konkrete Prozess, die Dienstleistung oder Kennzahl, die untersucht werden soll. Die Auswahl dieses Objekts bestimmt maßgeblich den Nutzen des gesamten Benchmarking-Projekts.
Wichtige Kriterien für die Auswahl sind:
- Das Objekt hat strategische Relevanz für das Unternehmen.
- Es bestehen klare Optimierungspotenziale.
- Vergleichbarkeit mit internen oder externen Benchmarks ist gegeben.
Ein Beispiel aus der Praxis: Ein B2B-Dienstleister analysiert die Onboarding-Dauer neuer Kunden und erkennt, dass Wettbewerber diesen Prozess deutlich schneller durchlaufen. Das Onboarding wird daraufhin als Benchmarking-Objekt definiert und einer detaillierten Analyse unterzogen.
3.2. Wie analysiert und vergleicht man Prozesse im Rahmen eines Benchmarkings?
Die Prozessanalyse im Benchmarking beginnt mit der Erhebung relevanter Daten. Diese stammen aus internen Systemen, Interviews, externen Studien oder aus der Zusammenarbeit mit Benchmarking-Partnern. Die Daten werden dann anhand vorher definierter KPIs verglichen.
Typische Kennzahlen für Prozess-Benchmarking sind:
- Durchlaufzeiten
- Fehlerquoten
- Kosten pro Einheit
- Kundenzufriedenheit
Die Analyse erfolgt entweder deskriptiv (Ist-Analyse) oder kausal (Ursachenanalyse). Wichtig ist, dass nicht nur Unterschiede identifiziert werden, sondern auch verstanden wird, warum andere Unternehmen erfolgreicher sind. Nur so lassen sich Best Practices sinnvoll übertragen.
3.3. Wie setzt man Verbesserungsmaßnahmen aus dem Benchmarking erfolgreich um?
Die Umsetzung von Verbesserungen ist die zentrale Phase des Benchmarking-Prozesses. Auf Basis der Analyseergebnisse werden konkrete Maßnahmen entwickelt, Verantwortlichkeiten definiert und Zeitpläne erstellt.
Ein Beispiel: In einem Unternehmen stellt sich heraus, dass der Kundenservice deutlich langsamer arbeitet als bei Mitbewerbern. Nach Benchmarking-Analyse werden neue Support-Tools eingeführt, Mitarbeitende geschult und Reaktionszeiten aktiv gemessen.
Wichtig ist ein begleitendes Controlling der umgesetzten Maßnahmen. Regelmäßige Reviews, Kennzahlenvergleiche und Mitarbeiterfeedback sichern den nachhaltigen Erfolg der Prozessverbesserung.
4. Vorteile der Benchmarking-Methode
4.1. Wie lassen sich Wettbewerbsvorteile durch Best Practices erzielen?
Best Practices sind bewährte Verfahren oder Vorgehensweisen, die sich in anderen Unternehmen als besonders effizient oder wirkungsvoll erwiesen haben. Durch Benchmarking lassen sich diese Ansätze identifizieren und gezielt übernehmen.
Ein gutes Beispiel ist die Einführung von Lean-Methoden im Produktionsumfeld, nachdem ein Unternehmen durch Benchmarking festgestellt hat, dass ein Wettbewerber dadurch seine Rüstzeiten um 30 % reduziert hat.
Wettbewerbsvorteile entstehen, wenn solche Best Practices nicht einfach kopiert, sondern intelligent auf die eigenen Strukturen und Prozesse angepasst werden.
4.2. Wie trägt Benchmarking zur nachhaltigen Steigerung der eigenen Leistung bei?
Benchmarking fördert nicht nur kurzfristige Optimierung, sondern unterstützt Unternehmen bei der kontinuierlichen Leistungsverbesserung. Es etabliert eine Feedback-Kultur, in der Fortschritt regelmäßig gemessen und reflektiert wird.
Organisationen, die Benchmarking institutionalisiert haben, profitieren langfristig von:
- Höherer Kundenzufriedenheit
- Stabileren Prozessen
- Besserer Kostenkontrolle
- Höherer Innovationskraft
Indem der Benchmarking-Prozess zyklisch durchgeführt wird, entwickelt sich das Unternehmen stetig weiter – unabhängig von Marktzyklen oder externen Störungen.
5. Herausforderungen beim Benchmarking
5.1. Wie geht man mit Daten und Kennzahlen im Benchmarking verantwortungsvoll um?
Daten sind die Basis jedes Benchmarking-Prozesses – doch ihre Qualität, Validität und Relevanz entscheiden über den Erfolg. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, aussagekräftige KPIs zu definieren und vergleichbare Werte zu erhalten. Daten müssen nicht nur genau, sondern auch aktuell und branchentypisch sein.
Zudem sind Datenschutz und Vertraulichkeit zentrale Themen: Insbesondere beim externen Benchmarking ist ein sensibler Umgang mit internen Betriebsdaten und den Daten von Benchmarking-Partnern erforderlich. Deshalb sollten vorab Vertraulichkeitsvereinbarungen getroffen und Rollen im Datenhandling klar definiert werden.
5.2. Wie findet man die richtigen Benchmarking-Partner für einen sinnvollen Vergleich?
Die Auswahl geeigneter Benchmarking-Partner ist entscheidend für den Nutzen des Vergleichs. Partner sollten ähnliche Strukturen oder Prozesse aufweisen, eine gewisse Vergleichbarkeit der Organisation ermöglichen und gleichzeitig leistungsstärker oder innovativer sein, damit das Lernen effektiv ist.
Erfolgreiche Beispiele zeigen, dass Unternehmen aus einer anderen Branche (branchenfremde Unternehmen) mit ähnlichen Herausforderungen oft besonders wertvolle Einblicke geben. Beispiel: Eine öffentliche Verwaltung lernt von einem Logistiker, wie man digitale Vorgänge schneller und effizienter abwickelt.
Branchenverbände, Netzwerke oder spezialisierte Plattformen unterstützen Unternehmen bei der Suche nach geeigneten Benchmarking-Partnern.
Wenn wir auch für Sie tätig werden können, freuen wir uns über Ihre Kontaktaufnahme.

6. Best Practices und Tipps zur Umsetzung
6.1. Wie baut man ein erfolgreiches Benchmarking-Projekt strukturiert auf?
Ein Benchmarking-Projekt sollte immer auf einer fundierten Projektstruktur basieren. Dazu gehören ein klar formuliertes Ziel, die Auswahl eines geeigneten Projektteams, ein definierter Zeitplan und eine transparente Kommunikation mit allen Beteiligten.
Erfolgreiche Projekte zeichnen sich durch einen iterativen Vorgehensplan aus, der alle Phasen – von der Analyse über die Umsetzung bis zur Erfolgskontrolle – systematisch abbildet. Ein zentrales Erfolgsmerkmal ist die Integration von Benchmarking in das strategische Performance Management.
6.2. Welche KPIs sind im Benchmarking besonders wichtig und wie interpretiert man sie?
Die Auswahl der richtigen KPIs (Key Performance Indicators) ist erfolgsentscheidend. Sie müssen messbar, beeinflussbar und für den Vergleich mit anderen Unternehmen oder internen Abteilungen geeignet sein.
Beispiele für relevante KPIs im Benchmarking:
- Kosten pro Servicevorgang
- Fehlerquote pro Produktlinie
- Bearbeitungszeit pro Auftrag
- Kundenzufriedenheit (z. B. Net Promoter Score)
Die Interpretation der Kennzahlen erfolgt im Kontext: Ein KPI ist nur aussagekräftig, wenn er in Relation zu den gleichen KPIs bei anderen Organisationen steht und qualitative Kontextinformationen berücksichtigt werden.