Arbeitgeberattraktivität

Was ist Arbeitgeberattraktivität?


Arbeitgeberattraktivität bedeutet, dass ein Unternehmen oder eine andere arbeitgebende Organisation sehr gute Arbeitsbedingungen und Unternehmenskultur aufweist und attraktive Aufgaben bietet.


Langfristige Mitarbeiterbindung ist eine strategische Aufgabe und fortlaufendes Thema von sehr vielen Unternehmen und Organisationen, diese Wahrnehmung im Business-Ökosystem systematisch zu erzeugen, da der erfolgreiche Kampf um die besten Mitarbeiter ein zunehmend entscheidender Wettbewerbsfaktor ist.

Der Eindruck von Arbeitgeberattraktivität entsteht zu einem großen Teil durch Mundpropaganda von Mitarbeitenden und ihnen nahestehende Personen. Ebenso tragen Bewertungsportale und Ergebnisse bei Arbeitgeberwettbewerben zur wahrgenommenen Arbeitgeberattraktivität bei. Außerdem kann ein guter Social Media Auftritt auf einschlägigen Seiten das Branding des attraktiven Arbeitgebers langfristig positiv beeinflussen. Das in Deutschland mit Abstand bedeutendste Bewertungsportal ist www.kununu.de , bei dem die Arbeitgeberattraktivität auf einer Skala von 0,0 – 5,0 durch das anonyme Votum von Arbeitnehmern, Bewerbern und Ehemaligen in verschiedenen Aspekten abgegeben wird. Der in Deutschland populärste Arbeitgeberwettbewerb ist www.greatplacetowork.de . Bei diesem Wettbewerb beteiligen sich die Mitarbeitenden an einer anonymen Befragung und zusätzlich erfolgt vom Great Place to Work® Institut ein Kulturaudit, in dem die wichtigsten Maßnahmen zur Gestaltung von Arbeitgeberattraktivität auditiert werden. Das Great Place to Work® Institut vergibt für die besten Arbeitgeber auf dieser Basis verschiedene Auszeichnungen, die die Organisationen nutzen können, um auf ihre Arbeitgeberattraktivität aufmerksam zu machen.


Instrumente und mögliche Maßnahmen zur Gestaltung von Employer Branding sind u. A. Prozesse und Strukturen für:

1. die Gewinnung und Integration von neuen Mitarbeitern

2. die Inspiration von Mitarbeitern durch Vision, Mission, Werte und Führungskultur

3. eine umfassende Informationskultur und Kommunikation

4. eine ausgeprägte Feedback-, Lern- und Fehlerkultur

5. viel Anerkennung und Wertschätzung durch das Management, Führungskräfte und andere Mitarbeiter

6. ein umfassendes und auf die Personen zugeschnittenes Entwicklungsprogramm und Nutzung vorhandener Talente

7. ein vielfältiges Fürsorgepaket zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zur Sicherstellung der Work-Life-Balance, zum Umgang mit persönlichen Krisen und natürlich auch ein faires Gehalt

8. die Förderung von Teamgeist und Stolz durch das Feiern von Gemeinschaft und Erfolgen

9. die Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens

10. ein partizipatives Zusammenarbeitsmodell mit viel Eigenverantwortung

11. das Sicherstellen, dass die Führungskräfte ihrer Rolle als Orientierungsgeber, Förderer und Multiplikator gerecht werden

noventum hat als häufiger und erfolgreicher Teilnehmer von Great Place to Work® Wettbewerben zu den oben genannten Maßnahmen einen Unternehmenskulturcheck entwickelt, bei dem 80 Thesen zu den 11 Maßnahmengruppen im Sinne einer Soll-/Ist-Checkliste bereitgestellt werden, um die wichtigsten Handlungsfelder zur Verbesserung zu identifizieren. Lesen Sie dazu mehr in unserem Unternehmenskulturcheck.
Arbeitgeberattraktivität kann flankierend durch die Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke gefördert werden. Hierzu ist eine Zusammenarbeit zwischen dem Marketing und der HR-Abteilung erforderlich. Man spricht hierbei von Personalmarketing. Ähnlich zu dem Produktmarketing geht es bei dem Personalmarketing auch um eine Erlebnisreise auf dem Arbeitsmarkt. Während man bei dem Produktmarketing über die „Customer Journey“ spricht, geht es im Personalmarketing um die „Candidate und Employee Journey“. Hierzu gilt es, alle möglichen Berührungspunkte mit Interessierten, Bewerbenden, Mitarbeitenden und auch Ehemaligen so zu gestalten, dass diese von der Arbeitgeberattraktivität überzeugt werden. Wichtige Berührungspunkte im Vorfeld zur Einstellung sind:

  • Bewerbermessen
  • Hochschulkooperation, z. B. Career Days, Praktika, Abschlussarbeiten, Projektseminare, Werkstudentenverträge, Gastvorlesungen
  • Karriereseiten der eigenen Website
  • Attraktivität des Tätigkeitsspektrums und der Kundenreferenzen auf der eigenen Website
  • Bewerberportale
  • Social Media Auftritt und Sichtbarkeit
  • Kununu, s. o.
  • Kreativität der Stellenangebote
  • Herzlichkeit und Glaubwürdigkeit bei den Vorstellungsgesprächen
  • Prozessqualität und -geschwindigkeit im Recruiting-Prozess

Ebenso gilt es, die gute Arbeitgebermarke, d. h. das Wertversprechen als Arbeitgeber, während der Anstellung und auch nach dem möglichen Auseinandergehen durch klare Prozesse aufzuladen. Schließlich ist der Kanal der Mundpropaganda der wirkungsvollste von allen.
Arbeitgeberattraktivität ist für viele Unternehmen und sonstige Organisationen ein strategisches Ziel und wird daher mit Kennzahlen im Sinne eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses gemessen, analysiert und weiterentwickelt. Häufige Kennzahlen sind:

  • Kununu Score
  • Platzierung bei Arbeitgeberwettbewerben
  • Fluktuationsrate
  • Krankenquote
  • Bewertung von Arbeitgeberattraktivität durch interne anonyme Befragungen der Mitarbeitenden
  • Bewertung von Arbeitgeberattraktivität in Regelgesprächen mit den Führungskräften
  • Qualifizierte Bewerberanzahl
  • Anzahl Vorstellungsgespräche
  • Anzahl Einstellungen

Diese Kennzahlen sind im Sinne des KVP der Ausgangspunkt zu einer Analyse und Verbesserung, wobei dabei die Partizipation der Befragten ein entscheidender Erfolgsfaktor ist.
Unternehmen und Organisationen mit besonders hoher Arbeitgeberattraktivität haben einen Kununu Score von 4,5 – 4,9 und befinden sich unter den Top 10 der deutschen Arbeitgeber entsprechend des Great Place to Work® Rankings. Diese nach außen sichtbaren Attraktivitätsmerkmale sind zunehmend ein entscheidender Faktor für Bewerber bei der Auswahl des zukünftigen Arbeitgebers.

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