Innovation durch Design Thinking: Schmitz Cargobull setzt neue Maßstäbe in der Produktentwicklung
Interdisziplinäre Teams mit Innovationsmethodik besonders erfolgreich
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Agile Beratung, Change Management, Innovation Management, New Work, Organisationsentwicklung, People & Culture

Technologischer Fortschritt, der den Kunden einen echten Mehrwert bietet, und ambitionierte Ziele in Sachen Umweltgerechtigkeit gehören zu den wichtigen Treibern der innovativen Produktentwicklung bei Schmitz Cargobull. Mit den aerodynamischen Sattelaufliegern der EcoGeneration ist der Münsterländische Fahrzeughersteller bereits heute Vorreiter in Sachen umweltgerechter Transportlösungen. Rene Knüpper, Leiter der Produktentwicklung „General Cargo“ am Zentralstandort Altenberge, entwickelte mit Beraterinnen von noventum consulting ein Design Thinking Workshopkonzept, um seinem Produktentwicklungsteam Impulse für ein dynamisches und zugleich kundenorientiertes Vorgehen zu geben.
Workshops als Experimentierfeld und Erfahrungsraum: Methodik und Mindset

Die noventum Beraterinnen Dr. Kerstin Kurzhals und Laura Wenningmann moderierten zwei Innovationsworkshops für die Produktentwicklung des Schmitz Cargobull Trailers „EcoFLEX“. Dieser Trailer aus der „EcoGeneration“ ist schon heute das Flaggschiff für nachhaltige und CO2-arme Fahrzeugmodelle und ein Aushängeschild für die moderne Produktpalette von Schmitz Cargobull. Die Gesetze des Marktes sowie der zunehmend starke Druck der Umweltschutzgesetze in der Europäischen Union (VECTO) lassen aber keinen Stillstand zu und so ist Produktentwicklung immer auch „Weiter“-Entwicklung.
Im Rahmen der jeweils zweitägigen Workshops wurde entlang der Design Thinking Methodik der gesamte Innovationsprozess vom Erarbeiten eines tiefgreifenden Problemverständnisses, über die Ideengenerierung bis zum Prototyping und Testing komplett durchlaufen. Hierzu wurden je Workshop zwei interdisziplinäre Teams zusammengestellt, die sich mit einer zuvor definierten Design Challenge auseinandersetzten.
Die beiden Workshops zielten insbesondere darauf ab, neue innovative Ansätze und Ideen zu generieren und sollten gleichzeitig das Mindset schulen, in der SCB Produktentwicklung künftig noch stärker nutzerzentriert zu arbeiten.
Methodische Lernziele der Workshops waren
- der Fortschritt im methodischen Know-how und das Kennenlernen und Vertiefen der Design Thinking Innovationsmethodik
- Austausch und Vernetzung in standort- und funktionsübergreifenden, cross-funktionalen Teams
- Entwicklung eines Mindset für Innovation durch aktives Hinterfragen des Bestehenden
Ergebnis der beiden Workshops ist eine Vielzahl neuer Ideen, sowie konkrete Prototypen, die nun in der Produktentwicklung des Schmitz Cargobull Trailers „EcoFlex“ weiterverfolgt werden.
Design Thinking priorisiert Kundennutzen und stärkt Interdisziplinarität
Das von noventum angewandte Design Thinking Modell diente als struktureller Rahmen für die Workshops. Es umfasst verschiedene Phasen: Verstehen und Beobachten, Definieren, Ideenfindung, Prototyping und Testen. Jede Phase ist darauf ausgelegt, die Kreativität und Problemlösungsfähigkeiten der Teilnehmer:innen zu fördern.
In der Phase des Verstehens und Beobachtens erhielten die Workshopteilnehmer:innen Einblicke in die tatsächlichen Bedürfnisse und Herausforderungen der Nutzer, indem idealtypisch verschiedene LKW Fahrer:innen und ihre Alltagserfahrungen als Ausgangspunkt des Prozesses genommen wurden. Ein konkreter Besuch „auf der Rampe“ und die reale Selbsterfahrung im Umgang mit dem Trailer vertiefte den Zugang zur Kundensicht und ermöglichte es den Entwicklern tief in die Perspektive des Nutzers einzutauchen.
In der Definitionsphase wurden diese Erkenntnisse gebündelt, um eine klare Problemstellung hinsichtlich der Bedürfnisse der Nutzer zu formulieren. Die anschließende Ideenfindungsphase diente der fast grenzenlosen Entwicklung neuer innovativer und kreativer Lösungen, die erst in einem weiteren nachgelagerten Schritt bewertet und priorisiert wurden. In der Prototyping-Phase wurden die vielversprechendsten Ideen in greifbare Modelle übersetzt , die schließlich in der Testphase erneut aus Kundenperspektive bewertet und iterativ verbessert wurden.
Die beiden 2-tägigen Workshops schufen den sicheren Raum um in interdisziplinären Teams den „Blick zu öffnen“, bestehende Lösungen zu überdenken und neue Ideen zu generieren - ohne vorschnelle Bewertungen im Team vorzunehmen. Der Design Thinking Prozess wechselte zwischen konvergierenden (öffnenden) und divergierenden (schließenden) Denkmodi. Das förderte im ersten Schritt die Offenheit und Kreativität und gab im zweiten Schritt die Sicherheit, dass am Ende auch konkrete und realistische Ergebnisse erzielt werden. Mit diesem strukturierten Vorgehen wurde die Unordnung vermieden, die oft mit Innovationsprojekten einhergeht.
Ausgangs- und Schlusspunkt des gesamten Prozesses waren immer die Situation und der Nutzen des Kunden. So konnten durch die klare Ausrichtung der Innovationsbemühungen auf den Kunden die Ressourcen der interdisziplinären Teams optimal genutzt werden. Gleichzeig bietet die Methodik einen Experimentierboden dafür, ein offenes, hinterfragendes und damit agiles Mindset erlebbar zu machen und bestehende Barrieren zwischen den Standorten und Organisationseinheiten fortlaufend abzubauen. Denn den Status Quo zu hinterfragen und neu zu denken, erfordert auch ein entsprechendes Mindset. Innovation entsteht nicht nur durch Kreativität, sondern vor allem durch Ausprobieren, Neugier und Fehler akzeptieren.
Dr. Kerstin Kurzhals hob bezüglich der Vorgehensweise im Design Thinking Prozess hervor: „Als Kontrastprogramm zu klassischen Produktentwicklungsprozessen ist Design Thinking schon sehr revolutionär. Klassisch stehen sonst inkrementelle Innovationen im Vordergrund, die kleine Verbesserungen an Bestehendem ermöglichen, aber keine radikale Innovation schaffen. Vor allem das nutzerzentriete Denken und die kreativen Phasen des Design Thinking Prozesses brechen diese Grenzen auf, da zu Beginn keine Idee ausgeschlossen wird. Eine interdisziplinäre Zusammensetzung von Teams trägt maßgeblich zu dieser Öffnung der Denkweise bei. So haben auch diesmal die beiden Workshops wieder einmal eindrücklich gezeigt, dass Interdisziplinarität den entscheidenden Unterschied macht. Je größer die Vielseitigkeit der verschiedenen Blickwinkel, die auf eine Herausforderung geworfen werden, desto besser der Nährboden für Innovation.“
Diese Superkraft der Interdisziplinären Zusammenarbeit sieht auch der Leiter der Produktentwicklung Rene Knüpper, der sich zum Ende der Workshops sehr zufrieden mit den Ergebnissen zeigt: „Design Thinking ist bei Schmitz Cargobull nicht völlig neu. An unserem Standort in Vreden wurden schon vor einigen Jahren sehr gute Erfahrungen mit der Methodik gemacht. Ich freue mich, dass wir diesen Ball nun auch für die Produktentwicklung am Standort Altenberge erfolgreich intensiviert haben und für unsere Arbeit nutzen können. Interessant zu sehen war, im Workshop sind nicht ausschließlich neue Ideen entstanden, oft konnten wir auch auf bestehenden Ideen aufsetzen und diese neu denken. Einige grundlegend neue Ansätze sind allerdings auch dabei und mein Team ist sehr motiviert, daran weiterzuarbeiten. Daneben gehört die persönliche Erfahrung jedes Einzelnen im Design Thinking Prozess für mich zu den wertvollsten Ergebnissen des Workshops. Kreativ und interdisziplinär in der Gruppe zu arbeiten, die eigene Wirksamkeit als Ideengeber zu erleben und immer wieder die Kundenperspektive einzunehmen – das sind großartige Voraussetzungen für die Arbeit einer Produktentwicklung.“

Schmitz Cargobull ist führender Hersteller von Sattelaufliegern für temperierte Fracht, General Cargo und Schüttgüter in Europa und Vorreiter bei digitalen Lösungen für Trailer Services und verbesserte Konnektivität. Das Unternehmen stellt für den temperierten Güterverkehr zudem Transportkältemaschinen für Sattelkühlkoffer her. Mit einem ganzheitlichen Angebot von Finanzierung, Ersatzteilversorgung, Service-Verträgen, Telematiklösungen bis zum Gebrauchtfahrzeughandel unterstützt Schmitz Cargobull seine Kunden bei der Optimierung der Gesamtbetriebskosten (TCO) sowie der digitalen Transformation. Schmitz Cargobull wurde 1892 im Münsterland (Deutschland) gegründet. Das familiengeführte Unternehmen produziert pro Jahr mit über 6.000 Mitarbeiter:innen rund 60.000 Fahrzeuge und erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2022/23 einen Umsatz von rund 2,6 Mrd. Euro. Das internationale Produktions-Netzwerk umfasst aktuell zehn Werke in Deutschland, Litauen, Spanien, England, Türkei, Slowakei sowie in Australien.

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