IT Quality Improvement durch Releasemanagement?
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Cloud Transition & Transformation, Hybrid Cloud, IT & Management Consulting
Releasemanagement erhöht die Qualität und schont das Budget
Wer sich mit IT Quality Improvement auseinandersetzt, stellt sich sehr schnell die Fragen, „was ist eigentlich IT-Qualität, wo und wie wird sie gemessen und wo entsteht diese Qualität?“
Nach der Norm IEC 2371 ist Qualität die Übereinstimmung zwischen den festgestellten Eigenschaften und den vorher festgelegten Forderungen einer Betrachtungseinheit. Im Falle der IT-Qualität ist die Betrachtungseinheit in der Regel entweder eine IT-Komponente (Server, Switch, Router, etc.) oder ein IT-Service.
Sehr häufig wird bei IT-Qualität auf vereinbarte KPIs (Key Performance Indikatoren) im IT-Betrieb geschaut. Bei diesen operativen KPIs handelt es sich regelmäßig um Indikatoren, die die Verfügbarkeit eines Serversystems, die Auslastung eines File Service oder auch die Auslastung des Netzwerkes anzeigen. Was hier Betrachtung findet, sind also operative Server- und Netzwerkkomponenten bzw. das Zusammenspiel der Infrastrukturkomponenten, über die ein Service definiert ist. Das ist im Hinblick auf die vereinbarte Qualität eines zu erbringenden Service auch völlig in Ordnung, denn schließlich kann das vertragsgemäße Erbringen von operativen Leistungen eben auch nur im operativen Betrieb beurteilt werden.
DIE QUALITÄT VON HARDWARE UND SOFTWARE ERWEIST SICH ERST IN DER PRAXIS
Die Krux mit der Qualität ist jedoch, dass die den Systemen innewohnenden Eigenschaften nicht erst im Betrieb in den Systemen implementiert werden, sondern schon viel früher. Werden z.B. in einem Serversystem Netzwerkkarten verbaut, die außerhalb der Fertigungstoleranzen liegen, zeigt sich dieses gegebenenfalls erst viel später im operativen Betrieb. Gleiches gilt für die Einführung und Wartung von Software. Wird unzureichend getestete Software in Betrieb genommen, zeigen sich die Softwarefehler oft erst bei intensiver Nutzung durch die Anwender, werden falsche Ergebnisse produziert oder im schlimmsten Fall fallen komplette Systeme aus und ein kompletter Service ist gestört.
Hier trägt das Releasemanagement als ein Baustein gezielt dazu bei, die Stabilität und somit auch die Qualität des operativen Betriebes zu erhöhen bzw. sicherzustellen.
Und zwar in mehrfacher Hinsicht:
1. Durch Bündelung der anstehenden Softwareänderungen
Mit der Bündelung von anstehenden Änderungen in einem Release werden notwendige Unterbrechungen eines operativen Service minimiert.
Es gilt die alte Faustregel: „Never touch a running system“. Doch wenn Änderungen an einem operativen System vorgenommen werden müssen, ist es ungleich effizienter, diese Änderungen wohl koordiniert in einem Release durchzuführen, als immer wieder den Betrieb zu stören, respektive zu unterbrechen, um die nächste Einzeländerung durchzuführen.
2. Durch Überwachung der Entwicklungs- und Testaktivitäten
Das Releasemanagement überwacht die Entwicklungsaktivitäten im Hinblick auf Termintreue der Entwicklungstätigkeiten und vorzunehmender Tests. Erst wenn sichergestellt ist, dass alle beauftragten Änderungen erfolgreich entwickelt und gemäß den Releasevorgaben getestet sind, erfolgt durch das Releasemanagement die Freigabe zur Zusammenstellung des Releases.
3. Durch Abgleich der Ergebnisse aus funktionalen Tests mit den fachlichen Anforderungen
Im Rahmen des Releasemanagement wird sichergestellt, dass die angeforderten funktionalen Änderungen auch erfolgreich in einem Funktionstest / User Acceptance Test getestet wurden.
4. Durch die Überwachung der Auslieferung der zu installierenden Softwarekomponenten
Nach Zusammenstellung aller anstehenden Softwareänderungen erfolgt eine letzte Überprüfung, ob alle Änderungen auch in der Softwarelieferung zusammengefasst sind. Ist dieses der Fall, erfolgt die finale Freigabe zur Auslieferung und Installation des Releases.
RELEASEMANAGEMENT ERHÖHT DIE QUALITÄT UND SCHONT DAS BUDGET
Die Einführung eines Releasemanagement, wie es in den IT Service Frameworks wie z.B. in ITIL beschrieben wird, umfasst in der operativen Umsetzung viele weitere Aspekte. Sie folgt dabei den bewährten Prinzipien einer individuellen Situationsanalyse sowie anschließender Prozesseinführung. Jedoch schon mit der Umsetzung der oben genannten Punkte kann eine spürbare Erhöhung der IT-Qualität erreicht werden.